Drucken wie ein Risograph
Wir haben das Kernstück eines jeden Risographen nach der Belichtung an die frische Luft geholt: die Masterfolie. Riso-Kenner wissen, dass ohne diese Folie nichts geht. Sie funktioniert wie eine Siebdruckschablone und zusammen mit der Risofarbe erzeugt sie diese einzigartigen Riso-Drucke mit ihrer ganz eigenen Ästhetik.
Risographen erzeugen diesen typischen Riso-Look: leicht ungleichmäßiger Farbauftrag und eine charakteristische feine Textur im Druckbild, die sich ergibt, weil die Masterfolie aus Bananenblattfasern besteht. Riso-Liebhaber schwärmen von dieser Ästhetik und den charmanten, leicht unperfekten Drucken.
In diesem Tutorial zeigen wir Dir das Ergebnis einer kleinen Testreihe. Uns hat interessiert, wie sich das Druckergebnis verändert, wenn wir eins, zwei oder sogar drei Mal Farbe durch eine Masterfolie rakeln. Wir haben auch einen Druckversuch mit einer gewöhnlichen Farbrolle gemacht. Du wirst sehen, dass sich die Drucke deutlich voneinander unterscheiden. Mit diesem Wissen im Hinterkopf können gezielt interessante optische Effekte erzeugt werden.
Material
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belichtete originale Riso-Masterfolie, aufgezogen auf einem Kunststoffrahmen
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wasserbasierte Druckfarbe für Papier
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Papierkarten
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Holzspatel
Der Druckvorgang
Zunächst tragen wir, wie gewohnt im Siebdruck, Farbe außerhalb des Motivs direkt auf die Schablone auf. Anschließend schieben wir die Farbe mit einer Kunststoffrakel durch die Riso-Masterfolie. Dabei passen wir auf, nicht zu fest zu rakeln, um die fragile Folie nicht zu beschädigen. Nach dem Druckvorgang legen wir die farbnasse Schablone in eine ausreichend große Wasserwanne, lassen sie kurz einweichen, spülen mit einem leichten Wasserstrahl die restliche Farbe aus dem Schablonenmaterial heraus und tupfen sie abschließend vorsichtig trocken. Jetzt kann die Riso-Masterfolie wiederverwendet werden.
Vergleich der Drucke
Durch Klicken auf das erste Foto öffnest du die Vollbildansicht. Auf diese Weise kannst du dem speziellen Risographie-Look noch näherkommen. Auch Unterscheide & Details der Drucke werden so noch besser sichtbar.
Unter der Fotogalerie ziehen wir noch ein kurzes und erfreuliches Fazit. Wir verraten dort auch, was man mit der Riso-Masterfolie noch machen kann.
Fazit
Die Testreihe zeigt deutlich, dass die Riso-Masterfolie auch außerhalb des Risographen ein Eigenleben verdient. Sie lädt definitiv zum Herumexperimentieren ein. Uns gefällt besonders die Textur, die bei einmaligem Rakeln entsteht.
Was wir grandios finden, ist, dass die Masterfolie außerhalb des Risographen sogar noch über sich hinauswächst. Der Risograph produziert ausschließlich Drucke auf Papier. Nimmt man die Folie allerdings aus ihrem natürlichen Biotop, lässt sich mit ihr sogar auf Stoff drucken. Diese Erweiterung finden wir genial.
Für uns ein Grund mehr, diese Masterfolie in unser Sortiment mit aufzunehmen. Beachtet man einige, aber sehr entscheidende Pflegehinweise, lassen sich mit dieser feinen Folie über 100 schöne Drucke produzieren.